Küsch
Der „Küsch“ (Plattdeutsch für „Schwein“) ist das Wahrzeichen des Kelmiser Karnevals. Der „Küsch“ wurde zum ersten Mal 1956 im Kelmiser Rosenmontagszug mitgeführt und danach am Galgen auf dem Kirchplatz verbrannt. 1993 wurde dem „Küsch“ ein bronzenes Denkmal an der Kreuzung Albert-/Poststraße gesetzt. Paten waren die Karnevalisten Joseph Schmetz („Gelles“) und Leon Mostert („D’r Lange Mostert“). Die Vorlage für die Bronzefigur zeichnete Ghislain Schöffers. Die Gießform, die schließlich mit Bronze übergossen wurde, fertigte Schöffers‘ Arbeitskollege Alain Lebout an.
Ostbelgienweit bekannt ist das Lied „E Kelemes wät ene Küsch geschlacht“. Die Entstehungsgeschichte ist ungeklärt. Es gibt zwei Varianten: In der einen ging dem Metzger Philippe Schrymecker eine Melodie, die er in einer Kneipe aufgegriffen hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Bei der Arbeit in seiner Metzgerei schuf er die Zeile. Als musikalischer Hintergrund diente die sogenannte „Annemarie Polka“. Die andere Geschichte: Viehhändler Joseph Schrymecker, Vetter von Philippe, schlachtete während des Zweiten Weltkriegs mit zwei weiteren Personen unerlaubterweise ein Schwein. Da ein vorbeigehender deutscher Soldat das nicht merkte, stimmte Joseph Schrymecker später die Zeile an.
Quelle: Iwan Jungbluth, „Die Pavei – unsere Lebensader, heute und gestern“. Das Buch ist erhältlich beim Autor (Lütticher Straße 180 in 4720 Kelmis, Telefon: +32 87 65 73 03).