Von 1439 bis 1794 wird der „Altenberg, wo die Aachener pflegten zu graben“, als Domanialgut des Herzogtums Limburg zu Gunsten des jeweiligen Herzogs von Brabant-Limburg betrieben: zunächst die Burgunderherzöge aus dem französischen Hause Valois, dann ihre Erben die Habsburger, zuerst die spanischen und endlich ab 1703 die österreichischen. Durch verschiedene Teilverträge und durch die Wiener Schlussakte vom 9. Juni 1815 erhielt Preußen dann mehrere Kantone des Ourthe-Departements, darunter Eupen und den vorspringenden Zipfel des Kantons Aubel, das Gebiet des heutigen Kelmis, Neutral-Moresnet genannt. Beide Mächte erhofften dadurch den begehrten Altenberg unter ihre Hoheit zu bringen. Die Einwohner von Neutral-Moresnet haben sich stets dagegen gesträubt, dass das Provisorium aufgehoben wurde.
Sie reichten mehrere Petitionen ein und sprachen sich im Falle einer unumgänglichen Aufteilung dafür aus, dass Neutral-Moresnet an Belgien angeschlossen wird. Durch Artikel 32 des Versailler Vertrages vom 28. Juni 1919 erkannte Deutschland die volle Souveränität Belgiens über Neutral-Moresnet an. Nach den Gemeinderatswahlen in der neuen belgischen Gemeinde wurde der erste gewählte Kelmiser Gemeinderat am 7. Februar 1923 vereidigt. Durch die 1977 durchgeführten Gemeindefusionen entstand die heutige Großgemeinde Kelmis. Sie wurde aus den Altgemeinden Hergenrath, Kelmis und Neu-Moresnet gebildet.
Quelle: www.ostbelgien.net